Am 12. September 1943 fand eine der spektakulärsten Kommandoaktionen des Zweiten Weltkriegs statt – die Befreiung des italienischen Diktators Benito Mussolini durch deutsche Fallschirmjäger am Gran Sasso in den Abruzzen. Nach Mussolinis Sturz im Juli 1943 wurde er von der neuen italienischen Regierung auf Befehl von König Viktor Emanuel III. verhaftet und an einen schwer zugänglichen Ort im Gebirge gebracht: das Hotel Campo Imperatore auf dem Hochplateau Gran Sasso.
Adolf Hitler beauftragte die SS und die Wehrmacht, insbesondere eine Einheit der Fallschirmjäger unter Generalmajor Kurt Student, mit der Planung und Durchführung einer Rettungsaktion. Die eigentliche Operation wurde von Otto Skorzeny begleitet, einem SS-Offizier, der später medienwirksam als „Befreier Mussolinis“ bekannt wurde – obwohl die Aktion vor allem von den Fallschirmjägern der Wehrmacht durchgeführt wurde.
Am Morgen des 12. September landeten deutsche Gleitflugzeuge in einem waghalsigen Manöver direkt neben dem Hotel. Die völlig überraschten italienischen Wächter leisteten keinen Widerstand, und die Kommandoeinheit konnte Mussolini unverletzt befreien. Nur wenige Stunden später wurde er per Flugzeug ausgeflogen und nach Deutschland gebracht.
Die Aktion hatte zwar keinen großen strategischen Einfluss auf den Kriegsverlauf, diente aber als bedeutendes Propagandainstrument für das NS-Regime. Mussolini wurde wenig später an die Spitze der Marionettenregierung der Italienischen Sozialrepublik gestellt, die im von Deutschland besetzten Norditalien errichtet wurde.
Die Befreiung Mussolinis gilt bis heute als ein Paradebeispiel für eine erfolgreich durchgeführte Kommandooperation unter extremen Bedingungen. Sie zeigt zugleich die Rolle der Fallschirmjäger als Elitetruppe innerhalb der deutschen Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs.