Die ersten in Deutschland entwickelten Raketenwerfersysteme waren darauf ausgelegt, sowohl mit Giftstoffen beladene Granaten als auch Geschosse mit einer rauchbildenden Mischung abzufeuern, um Nebelwände zu erzeugen. Dies spiegelt sich im deutschen Namen ihres ersten serienmäßigen 150-mm-Mehrfachraketenwerfers wider: Nebelwerfer.
In Deutschland begann die Entwicklung von Raketenwerfersystemen in den frühen 1920er Jahren. Bei der Entwicklung dieser Waffen berücksichtigten die Deutschen die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und den Einsatz chemischer Kampfstoffe. Solche Waffen fielen nicht unter die Beschränkungen des Versailler Vertrags, der Deutschland die Freiheit gab, sie zu entwickeln.
Mehrläufige Strahlmörser wie der Nebelwerfer 41 und der Nebelwerfer 42 waren die berühmtesten Exemplare dieser deutschen Waffen im Zweiten Weltkrieg. Sowjetische Soldaten gaben ihnen Namen wie „Wanjuscha“, „Ischak“ oder „Skripucha“, während andere alliierte Truppen sie wegen des charakteristischen Geräusches, das die fliegenden Granaten verursachten, „Schreiende Mimi“ nannten.
Ursprünglich wurden Nebelwerfer für den Einsatz chemischer Waffen entwickelt, tatsächlich wurden sie jedoch zum Abfeuern hochexplosiver Projektile verwendet.
Der 1940 eingeführte Nebelwerfer 41 hatte sechs 158,5-mm-Läufe und feuerte 79-86-Pfund-Granaten auf eine Entfernung von 4,3 Meilen ab. Innerhalb von 5 Minuten konnte er drei Salven abfeuern und die Schussfrequenz betrug 0,6 Schuss pro Sekunde. Das Laden aller sechs Nebelwerfer-41-Projektile dauerte 1,5 Minuten und erforderte vier Personen.
Die nächste Version, der Nebelwerfer 42, hatte fünf Läufe und feuerte 210-mm-Projektile mit einem Gewicht von 249 Pfund auf eine Reichweite von etwa 4,9 Meilen ab. Später begannen die Deutschen mit der Produktion und Verwendung eines 15-Lauf-Nebelwerfers mit 150 mm.
Im April 1943 wurde das Arsenal der deutschen Armee um ein selbstangetriebenes Mehrfachraketenwerfersystem erweitert. Es hieß Panzerwerfer 42 auf Sf oder Sd.Kfz.4/1. Seine Basis war ein Halbkettenfahrzeug Maultier oder Sd.Kfz.3, und der Werfer hatte zehn Läufe, die 150-mm-Raketen abfeuerten. Er war auf einem Drehtisch in einer Panzerkuppel montiert, sodass die Deutschen ihn horizontal im Kreis schwenken konnten.
Zur Munition des Sd.Kfz.4/1 gehörten 20 Raketen. Jede Einheit war außerdem mit einem zusätzlichen Maschinengewehr MG 34 oder MG 42 bewaffnet und die Besatzung bestand aus vier Personen. Im Laufe der Serienproduktion wurden von 1943 bis 1944 296 Werfer und 251 Munitionstransporter hergestellt. Das Sd.Kfz.4/1 wurde bis Kriegsende von deutschen Truppen eingesetzt.
Darüber hinaus entwickelten die Deutschen auf Basis der sowjetischen BM-8-24 einen 80-mm-Raketen-Vielfachwerfer. Der Werfer, der 48 Raketen aufnehmen konnte, wurde auf dem Fahrgestell des deutschen Halbketten-Panzerwagens Sd.Kfz 4 „Maultier“ oder des französischen Halbketten-Traktors Somua MCG montiert. Unter den Wehrmachtssoldaten wurde dieser Werfer „Himmlers Orgeln“ genannt.
Im Oktober 1944 erhielt die Waffenkammer der Wehrmacht das 38 cm lange, selbstfahrende Artilleriefahrzeug RW61 auf Sturmmörser Tiger, bekannt als „Sturmtiger“. Es war ein Umbau aus Tiger-Panzern, aber die 18 hergestellten Exemplare hatten keinen Einfluss auf den Verlauf der Feindseligkeiten.
Panzerwerfer 42 Code C