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Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Mittel- und Osteuropa: Ein erschütterndes Kapitel der Nachkriegsgeschichte .hh
Zwischen 1944 und 1948 wurden Millionen von Menschen, darunter Volksdeutsche und Reichsdeutsche, dauerhaft oder vorübergehend aus Mittel- und Osteuropa umgesiedelt.
Bis 1950 flohen insgesamt etwa 12 Millionen Deutsche aus dem ostmitteleuropäischen Raum nach Deutschland oder wurden vertrieben.
Der erste Exodus deutscher Zivilisten aus den östlichen Gebieten setzte sich aus spontaner Flucht und organisierten Evakuierungen zusammen, die Mitte 1944 begannen und bis Anfang 1945 andauerten.
Die Bedingungen wurden im Winter chaotisch, als kilometerlange Flüchtlingstrecks ihre Wagen durch den Schnee schoben, um der vorrückenden Roten Armee zu entkommen.
Flüchtlingstrecks, die in die Reichweite der vorrückenden Sowjets kamen, erlitten Verluste durch Tieffliegerangriffe, und einige Menschen wurden von Panzern überrollt.
Das deutsche Bundesarchiv schätzt, dass 100.000 bis 120.000 Zivilisten (1 % der Gesamtbevölkerung) während der Flucht und Evakuierung ums Leben kamen.
Die polnischen Historiker Witold Sienkiewicz und Grzegorz Hryciuk geben an, dass die Zahl der zivilen Todesopfer bei der Flucht und Evakuierung „zwischen 600.000 und 1,2 Millionen“ lag.
Die Haupttodesursachen waren Kälte, Stress und Bombardierungen.
Der Wunsch nach ethnisch homogenen Nationalstaaten:
Dies wird von mehreren Autoren als ein zentrales Motiv für die Vertreibungen angesehen.
Betrachtung der deutschen Minderheit als potenziell problematisch:
Aus sowjetischer Sicht, die von den kommunistischen Regierungen in den sowjetisch besetzten Ländern geteilt wurde, wurden die verbliebenen großen deutschen Bevölkerungsgruppen außerhalb des Nachkriegsdeutschlands als potenziell problematische „fünfte Kolonne“ angesehen, die aufgrund ihrer sozialen Struktur die angestrebte Sowjetisierung der jeweiligen Länder behindern könnte.
Auch die westlichen Alliierten sahen eine Bedrohung durch eine potenzielle deutsche „fünfte Kolonne“, insbesondere in Polen nach der vereinbarten Entschädigung mit ehemaligen deutschen Gebieten.
Im Allgemeinen hofften die westlichen Alliierten, einen dauerhaften Frieden zu sichern, indem sie die deutschen Minderheiten eliminierten, was ihrer Meinung nach auf humane Weise möglich sei.
Die Vorschläge der polnischen und tschechischen Exilregierungen, nach dem Krieg ethnische Deutsche auszuweisen, fanden Unterstützung bei Winston Churchill und Anthony Eden.
Ein weiteres Motiv war, die Deutschen zu bestrafen:
Die Alliierten erklärten sie kollektiv für die deutschen Kriegsverbrechen schuldig.
Sowjetische politische Überlegungen:
Stalin betrachtete die Vertreibungen als Mittel, um Feindschaft zwischen den sowjetischen Satellitenstaaten und ihren Nachbarn zu schaffen.
Die Satellitenstaaten würden dadurch auf den Schutz der Sowjetunion angewiesen sein.
Die Vertreibungen dienten auch mehreren praktischen Zwecken.